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1. Reiseabschnitt vom 06. August bis 24. August 2007 Kroatien - Montenegro - Albanien SY Felizitas II Gibsea 334 LÜA 9,75 m Motor:
Yanmar 24 PS Heimathafen Vrsar Montag 06. 08. 2007
Günther
kam am Monat nach Vrsar. Einräumen des Schiffes, alles startbereit
gemacht.
Hafentag, Dienstag 07. 08. Erhard und Heinz treffen
gegen Abend mit dem Renault voll beladen ein. Lebensmittel im Wert von
1.
Tag. Mittwoch
08. 08. 2007
Vrsar -- Pula Hafen
Ankern Vormittags bringen wir den
Heckanker an besserer Stelle an. Überprüfen alles an Bord und laufen ca 1600 h
aus dem Hafen von Vrsar aus. Nachdenklich, was uns alles erwarten wird. Aber glücklich,
dass es endlich soweit ist. Das Wetter bedeckt, eher kühl. Wind aus SE, alles
gegen an, die Maschine leistet beste Arbeit. Überprüfung der Stopfbuchse,
etwas zu warm. 17 h Lf Puccini voraus,
im Kanal von Brioni, mit Groß und Genua bb
schießen wir in einer Bö in den Wind. Ausgerechnet als Günther eine
neue Form der Notdurft verrichtet. ( Plastikflasche ) Offenbar haben wir Neptun
nicht das richtige Opfer gebracht. Froh und etwas erschöpft laufen wir im
Hafenbecken von Pula ein und gehen hier vor Anker. Überraschenderweise ist auch
hier ein Obulus zu entrichten von 20 Kuna. Hier versuchen wir auch erstmals den
Heckanker, es zeigt sich, dass er mit kurzer Leine ( 20 m ) keinerlei Halt
bietet. Werden also in Zukunft zusätzlich 30 m Leine anschäckeln.
2.
Tag, Donnerstag
09. 08. 2007
Pula
---- Hafentag Infolge Schlechtwetter und
Gegenwind mit Böen bis 35 kn bleiben wir im Hafen und überstellen in die
Marina. Bummel in die Stadt, Günther erwirbt eine Goldkette für sein
Seemannskreuz aus St. Franzisko. Crocks ( Schuhe ) für die Mannschaft werden
besorgt, Günther erleidet erstmals Montezumas Rache. Dabei erweist sich, dass
der Bilgenfilter verstopft ist ( Frauenhaare ) Nur mit Heinzens Hilfe gelingt die
Neumontage, Günther hat kapituliert. Alles funktioniert am Abend, bestens
versorgt mit einem Abendessen, fallen wir spät in die Kojen.
3.
Tag Freitag 10. 08. 2007
Pula ---- Mali Losinje Anker Meilen bisher :
60,8 SM Überqueren den Kvarner mit
Segel, wobei Sturm und Regen uns begleitet, meist mit 3. Reff gesegelt. Wellen
bis 2 m Höhe. Der Kvarner wird seinem Ruf wieder einmal gerecht. Um 17 h laufen
wir ins Becken von Mali Losinje ein und suchen zuerst einen Liegeplatz am Pier,
aber vergeblich. Ankern schließlich, dabei hält der Anker nicht, legen uns zusätzlich
an eine Fischerboje, ruhiger Abend an Bord. Nächtliche Bummler stören den
Schlaf, Erhard hört nichts. Er schläft wie ein Murmeltier. Meilen bisher :
60,8 sm
4.
Tag Samstag 11. 08.
2007
Mali Losinje --- Dugi Otok
( Bribinje ) an der Boje Anker hoch um 9 Uhr, Kurs
142 Grad, über Ilovik, Molat nach Dugi Otok. Herrlicher raumer Wind, Halbwind, teils
Motor, Wetter herrlich, legen Windjacken und Pullover ab, endlich Sonne und Wärme. Herrliche Fahrt entlang der Inselwelt, sodass man ins Träumen kommt, mittags
belegte Brote, später Kaffee und alle sind wohlauf. Gegen 18 h kommt Brbinje in
Sicht, legen an einer Boje an, etwas schwieriges Manöver durch stärkeren
Wind, um 1845 h hängen wir an der Boje und kaum sind wir fertig kommt der
Hafenkapitän zum Inkasso, 100.- Kuna die Gebühr für 10 m. Ruhige Bucht, ca 30 Bojen,
keine Anlegemöglichkeit an Land. Abends Krautfleckerl, lecker, Seemannslieder,
Plaudern bis 22 h. Morgen Wecken um 0600h. 2 h dauert es bis wir fertig sind
zum Ablegen. Stopfbuchse inzwischen von Erhard bestens eingestellt, alles
funktioniert. Toi, Toi, Toi !!! Das Wetter etwas unbeständig, abends kühl.
5.
Tag
Sonntag, 12. August 2007
Brbinje ( Dugi Ototk ) nach
Kaprinje ( Insel gegenüber Sibenik ) 39,1
SM Wie üblich steht Heinz als
Erster auf und bringt die Mannschaft in Schwung. Morgenschwumm, Bettenmachen, Frühstück
und wirklich brauchen wir 2 Stunden, bis wir auslaufbereit sind. 8 h also Anker hoch, die
Nacht war ruhig und Kurs 140 Grad Richtung
Kaprije. Nach kurzer Zeit kommt ein SW auf,
sodass wir den Blister setzten und in einem Zug fast bis ans Ziel segeln können.
Mittags ein gebratener
HALAUMI Käse, mit griechischem Salat, schmeckt bestens, und weiter mit Halbwind
bis nach Kaprije, eine Insel in Höhe Sibenik.
Einlaufen und Suchen eines Ankerplatzes im Hafenbecken. Der Ort ist
gerade Austragungsort für Wettkämpfe und wir hören die Musik bis Mitternacht
bei einem Gläschen Wein. Das Wasser rein und 22 Grad. Der Marinero bietet uns
seine Tel. Nr. an, er würde uns an Land fahren. ( 00386/51/377264 ) Abends
Vollkornnockerl mit Salat. Wir sind sehr froh über die Tomaten und Paprika, die
uns Vlado mitgegeben hat.
6. Tag Montag, 13. August 2007 Kaprije nach Uv. Viniscije ( Festland, Nähe Trogir ) 32 SM Offenbar wirklich ein "13". Günther schaltet nach dem Frühstück auf die 2. Batterie um,
plötzlich ist alle Spannung und die Instrumentenanzeige ohne Strom. Tel. zu
Erwin. Wahrscheinlich der Schalter der Reservebatterie kaputt, ev. überbrücken
meint er. Jedenfalls haben wir ein wenig Bauchweh, allerdings mit der
Hauptbatterie funktioniert alles bestens. Also lassen wir uns den Tag nicht
vermiesen, nehmen Morgenbad und ein kräftiges Frühstück und lichten um 0900 h
den Anker. Wir verwenden die Ankerkralle, funktioniert bestens. Es steht uns ein
langer Schlag bevor, Wind leider zZ keiner, also motoren wir, die Batterien sind
knallvoll. Kurs SE, anfangs
Blisterkurs, später Wind schwach, sodass wir motoren, entschließen uns, das Ziel zu ändern und laufen schon um
16 h in der
bereits bekannten Uv. Visnicije ein. Hier legen wir über Bug am Marinasteg an.
Wasser und Strom wird gebunkert. Später ein Dorfbummel, der Ort noch wie zu
Kriegszeiten, finden einen privaten Weinbauern, dem wir 10 Liter a 25 Kuna
Rose abkaufen. Er schmeckt sogar Günther. 11,5 % , Tischwein. Abends
noch geplaudert an Bord, Erdäpfel mit Butter und Salz, schmeckt mit thailändischem
Salat sehr delikat. Die Pfeife wird kalt, 23 h zu Bett.
7. Tag
Dienstag, 14. August 2007
SM Lassen die Mooring um 1010 h fallen und motoren aus der Bucht. Die Wassertanks sind aufgefüllt, die Wasserpumpe und der Wasserkanister bewähren sich gut, Flaschenwasser wird weitgehend als eiserne Reserve gehalten. Generalkurs SE, sodass wir zuerst Genua, dann Blister, später den Spinnaker setzten. Besser zu setzten versuchen, denn nach entsprechender Vorbereitung aller Fallen und Schoten verwickelt sich am Top die Leine des Bergeschlauches und wir bringen den Schlauch nicht mehr herunter. Unter Einsatz aller Kräfte gelingt es schließlich, den Spi zu bergen und wir stopfen ihn in die Bugkajüte, wo er bis zum Abend gut liegt. Mit schönem raumen Wind geht es dann Richtung Korzula, wo wir nach längerem Suchen vor Anker gehen, dieser hält mit einem Ruck, wir glauben schon an einem Kabel zu hängen. Richtig müde und gestresst freuen wir uns auf des Bohnengulasch, das Heinz in gewohnt Perfektion innerhalb kürzester Zeit auf den Tisch bringt. Der Hafen ist relativ ruhig, viele Fischer laufen aus, Vela Luka ist ein sehr lebendiger Schiffsbauort, Rettungsboote für die ganze Welt werden hier hergestellt. Vor dem Schlafengehen klaren wir den Spinnaker auf und hoffen morgen beim Setzten mehr Erfolg zu haben als heute............
8. Tag
Mittwoch, 15. August
2007, Vela Luka nach
Polace ( Miljet )
42 SM Nach ruhiger Nacht ( überhaupt schlafen wir alle an Bord
bestens )
und einem guten Frühstück, laufen wir um 0930 h aus und müssen wieder den
vielen Fischern die zurückkommen ausweichen. Nachdem wir die Ausfahrt ins
offene Meer erreicht haben, gehen wir auf Vorwindkurs und werden diesen bis zur Insel Miljet beibehalten. Mit ausgebaumtem Genua und durchwegs
12-14 kn Wind aus NNW ( Maestral ) segeln wir mit Autopilot bis ans Ziel, die
Uv. Polace, an der Westspitze von Mljet.
Die wiederholten Versuche, den Windpiloten einzustellen misslingt uns, da einfach auf VW Kurs zu wenig Wind auf die Fahne kommt. Die Solarpaneele versorgen die Elektronik mit ausreichend Strom, sogar den Kühlschrank schalten wir immer wieder ein. Um 19 h legen wir an einer Boje in der Bucht Polace an. Diese kennen wir schon von früheren Besuchen, mit den alten römischen Ruinen. Baden, speisen, plaudern und allen Göttern dankend für diesen herrlichen Segeltag beschließen wir einen Rasttag in dieser Bucht einzulegen.
9. Tag
Donnerstag, 16.
August 2007
Ruhetag in der Uvula
Polace. ( Mljet ) Ausgeruht und schönstes Wetter. Was gibt es schöneres auf dieser Welt, wir sind alle sehr dankbar, dass wir das erleben dürfen. Baden, Lesen und am Abend müssen wir essen gehen, da die Boje zu dem GH Ancora gehört. Also legen wir uns an die Mooring, vorher haben wir noch das Schlaucherl und den Außenborder ausprobiert. Erhard kann´s gar nicht glauben, dass der Murli beim ersten Mal Ziehen anspringt.
Abendessen, Erhard und Heinz bestellen Rumpsteak, ich einen Spieß. Die Steaks derart zäh und ungenießbar, sodass Heinz sie zurückgehen lässt. Wechseln ebenfalls auf Spieß, der akzeptabel schmeckt. Ohne dass wir uns also die wertvollen Kronen und Implantate ausgebissen haben, beenden wir dieses "lukullische Mal" und sind vom Gasthausbesuch wieder geheilt, ganz zu schweigen, dass wir 71.- € leichter geworden sind, bei einer ohnehin nicht übertrieben gefüllten Crewkasse. Mit Zirbengeist an Bord kommen wir über die Runde. Nachts hat Günther erstmals wieder Sodbrennen, etwas was er bereits vergessen hatte bei Heinzens Kochkünsten.
Heute war auch Waschtag an Bord.
10. Tag Freitag, 17. August 2007 Uv. Polace nach Cavtat ( Festland ) 41 SMNach ruhiger Nacht und ausgiebigem Frühstück, heißt es Leinen los und es geht wieder Kurs SE. Ab 0800 h weht uns der Wind auf die Nase und es wird ein langer Motorschlag, insgesamt 8 h .
An Dubrovnik vorbei gehen wir kurz vor dem Ausklarierungshafen Cavtat bei einer Felseninsel vor Anker und lassen uns ins herrlich blaue Meer, das hier bereits 24,5 Grad aufweist. Anschließend, 18 h navigieren wir in den Hafen, der voll von Liners ist, die natürlich am Pier Vorrang haben. Wir werden vom Marinero aufgefordert zu ankern und bezahlen 140 Kuna. Heinz klappert schon in der Küche, es riecht sehr verführerisch, es wird Zwetschkenknödel geben. Wir verdrücken je 4 Stück. Anschließend geht’s mit dem Dingi ans Ufer, wo z.Z. ein Wasserballmatch statt findet. Die Burschen sind beneidenswert flink im Wasser, es ist eine Freude zuzuschauen. Nach einem Sundowner geht es in die Kojen, wir kommen mit unserem Gummihund trocken an Bord.
11. Tag Samstag, 18. 08. 2007 Cavtat nach Zelenika ( Bucht von Kotor, Montenegro ) 22,8 SM Ausklarieren ist nicht einfach, vor allem wenn Polizei und Hafenkapitän im Cafe sitzen. Es gelingt mir Beide zu erreichen und wir werden freundlich verabschiedet. Inzwischen haben wir Wasser gebunkert, Tank war faktisch leer und Heinz besorgt einige Einkäufe. Etwas schwieriges Ablegemanöver am Zollpier und hinaus aufs freie Meer, es ist bereits 1010 h. Wir werden unseren Fahrplan ändern müssen und in Zelenika ( Bucht von Kotor ) einklarieren. Hier werden wir uns erst entscheiden, wohin wir unser Schiff vor Anker legen. Wieder einmal ist der Wind aus SE und somit gegen an, sodass wir motoren müssen. Um ca 14 h erreichen wir die alten österreichschen Festungsanlagen, die wir ganz nahe passieren ( viele Fotos ) und richten Kurs auf Zelenika, ein ganzjähriger Einklarierungshafen in Montenegro (MNE) Hier ist die Zeit stehen geblieben, die Polizei sehr freundlich, das Büro des Hafenkapitäns mit modernster EDV ausgestattet, meine Crewliste wir anstandslos akzeptiert. Aber die Einrichtung und das Gebäude aus der Kommunistenzeit. Das Transitlog kostet 80.- €, bei der Zollbehörde sind 10.- € zu berappen. Dann ist der Formularkram erledigt und wir entscheiden uns nach Herzig Novi zu steuern. Dort legen wir um 1615 h längsseits an einem gut ausgestatteten Pier an ( Wasser und Strom ) Nach einer Badepause am nahen Badestrand ( unsere CROCS erregen überall Aufsehen ) wird zu Abend gespeist und dann ein Stadtbummel unternommen. Also wir waren begeistert von diesem alten Städtchen, das in mehreren Etagen angelegt ist, wobei eine schöner wie die Andere ist. Die Preise unglaublich billig, 1/4 Wein 60 Cent, ein Espresso 50 Cent, Bier 1,40 € ecc. Entlang der Küste kehren wir auf einer Promenade zurück. Also die Frauen sind elegant gekleidet, von besonders schlankem Wuchs, viele blond und reizvoll zu betrachten, was wir ausgiebig tun. Gegen Mitternacht zurück aufs Boot und in die Kojen. Herzog Novi sieht uns bestimmt wieder.
12. Tag Sonntag, Herzig Novi nach BAR ( MNE ) 32, 4 SM Vorweg, das Wetter sendet
Radio BAR um 0850 h alle 2 h UTC
auf CH 24 VHF Erst um 1000 h kommt die Mannschaft zum Ablegen, vorher ein Morgenbad, wieder erregt unser Schuhwerk größtes Aufsehen und nach einer eiskalten Dusche unter der Burg von Herzig Novi legen wir ab. Tax betrug 32.- €, wir hatten Strom und reichlich Wasser. Wir verlassen fast ein wenig wehmütig diese nette Stadt, die einen unglaublich pulsierenden Tourismus aufweist. Die Westeuropäer sind hier allerdings in der Minderheit, Deutsch wird nur vereinzelt verstanden, fast alle können ein paar Brocken Englisch. Wieder ist der Wind gegenan, ein Versuch den Spinnaker zu setzten scheitert neuerdings, da er am Top total verdreht ist, allerdings war die Vorbereitung und das Aufziehen heute problemlos. Großes Lob der Mannschaft !!! Wir bergen und wollen ihn in Orikum endgültig ausdrehen. Badepause in der Bucht des berühmten Ortes St. Stefan, wo Claudia Schiffer, Stallone, Sophia Loren und eben wir urlauben. Bucht unruhig, Wasser klar, viele Wasserjets.
Mittagessen Gnocchi in Olio und Knoblauch, sehr gut und weiter mit Wind gegenan nach Bar, alles mit Maschine. 19 h legen wir längsseits am Pier des staatlichen Yachtclubs YUG an. Keine Tax, Wasser und Strom frei. Der Pier bewacht, Toiletten Substandard.
Abends Bummel zu unserer bekannten Sängerin vom Vorjahr, alle sind wir enttäuscht, Sängerin und Musik sagen uns diesmal nicht zu, und wir wandern zurück zum Boot, auch heute ist es 2400 h geworden. Morgen müssen wir um 0600 h auf, ein langer Schlag wartet auf uns.
13.
Tag Montag, 20.
August 2007,
Bar nach Durres (
Albanien ) 0600 h Wecken, Frühstück und
in Erwartung einer langen Ausklarierungsprozedur gehe ich um 0700 h zu
Hafenpolizei. Mein Erstaunen war groß, als nach 5 min., die Angelegenheit
erledigt war. Ein Besuch beim Hafenkapitän sei nicht notwendig, wir können
auslaufen.
Gesagt, getan und nach
Erledigung der Wäsche ( Heinz ist Meister in der Bedienung der Bordwaschmaschine,
einfacher Plastikkübel, der im Wellengang selbständig wäscht ) Leinen los und
Kurs nach Albanien. 0815 h Auslaufen aus Bar und bei Bft
3 - 4 Halbwindkurs
nach Albanien, wo wir die Grenze um 1320 h überschreiten und die albanische
Flagge hissen. Im offiziell ausgewiesenen Einlaufkorridor nähern wir uns dem größten
Hafen Albaniens, den wir ja schon vom letzten Jahr her kennen. Über CH 15 meldet sich der Hafenkapitän und weist uns einen Liegeplatz
längs eines alten Zweimasters mit
Namen Mediterranae zu. Wir sollen hier festmachen und dabei machen wir einen
Fehler bei der Vorleine, der sich später nachts rächen wird. Die Leine ist zu
dicht geholt und beim Einlaufen eines Dickschiffes geraten wir derart ins
Schwanken, so dass sich die Klüse verbiegt. Die Papiere werden am
Hafenpier übergeben, 46.- € bezahlt, alles sehr formlos und freundlich.
Ansonsten ist alles beim
Alten, massenhaft Güterverladung. 2
kleine Buben zeigen sich am Nachbarschiff, ich komme noch später darauf zurück.
14.
Tag,
Dienstag, 21. August 2007
Hafentag Durres Pünktlich um 0800 h beim
Hafenkapitän, dieser rät vom Auslaufen ab, da mit Sea 5 gerechnet wird. Also
bleiben wir hier und werden einen Ausflug nach Tirana machen. Vormittags
schwimmen, wobei das Wasser in Hafennähe derart grauslich ist, dass an ein
Schwimmen nicht zudenken ist. Überhaupt muss man sagen,
was die Sauberkeit betrifft, ist Albanien zweifelsohne Schlusslicht aller bisher
besuchten Mittelmeer Staaten. Erst nach
längerem Fußmarsch erreichen wir ein Strandgebiet, wo Günther ins Wasser
geht, Erhard und Heinz ziehen das Braten im Sand umgeben von Zigarettenstummeln
vor.
Tiranas
Zentrum besteht aus
Verwaltungsgebäuden, einem moderneren Museum, einer alten Moschee und
dem Denkmal Skanderbergs. Von hier führt ein Boulevard zur Universität, links
und rechts finden sich moderne Bankgebäude, American Bank, Raika Bank, ein Begrüßungstransparent
für Präsident Bush, was Erhard ziemlich wundert. Der Präsidentenpalast ist
hinter einer Hecke versteckt und schwer bewacht. Anschließend ein Cafebesuch, die Waren ausgezeichnet, Illy Cafe. Nach
Rückkehr gehen wir zum Strand, Grillfleisch, etc. Günther muss sich vorzeitig
verabschieden, er spürt das berühmte Rühren im Bauch, das ihn fast jedes Mal
erwischt, wenn wir im Gasthaus essen.
15. Tag Mittwoch, 22. August 2007 Durres nach Vores - Oricum 62 SM Wir
wollen unbedingt weiter, Durres hält uns nicht länger und so legen wir 0830 h ab. Kurz nach dem Auslaufen bemerkt Heinz das Fehlen von 300.- €
in der Crewkasse und von 1000.- € aus seiner Geldtasche. Der Schreck
ist groß und es beginnt das große Suchen. Leider ist die Suche erfolglos und
wir rekapitulieren, ob jemand ins Boot kommen konnte. Letztlich bleibt nur die
Möglichkeit übrig, dass Kinder durch die kleine Luke, die offen geblieben ist
am Vorschiff, eingestiegen sind und das Geld entwendet haben. Dass sonst gar nichts gestohlen wurde überrascht uns eigentlich, als
kleiner Funken Hoffnung bleibt, dass das Geld doch noch irgendwo auftaucht.
Heinz schließt das allerdings aus, da er beim Geld ganz genau ist, er war ja
schließlich lange genug Geschäftsmann. Die Stimmung ist natürlich etwas
eingetrübt und als nun auch der
Wind noch nach SE dreht, wird sie nicht gerade besser. Wir müssen also die
ganze felsige Küste Albaniens gegenan stampfen und das bei 24 kn Wind und Sea
4/5. Die Maschine läuft mit 2300 Touren und wir machen nur 2,5 SM SOG. Gegen
1900 h erreichen wir die Einfahrt in die Bucht von Valona und können zusätzlich
Segel setzten, fahren hart am Wind mit Motor mit fast 6 kn in die zunehmende
Dunkelheit. Radar einschalten und guter Ausguck sind erforderlich. Tatsächlich
kommt es zu einer Fastkollision mit einem Personenschiff, das
Trotzt
müder Knochen entwickelt sich ein netter Bordabend, als der Hafenkapitän an Bord kommt, um die Formalitäten zu erledigen. Nach einigen Bieren und
einer Zigarre erfahren wir viel über die Häfen Imara und Sarand, über seine
Familie etc und seinen Namen -- Gernci .! Der
Hafen jedenfalls starrt vor Schmutz, Anlegen ist bei den hohen Piers eine
Zumutung und wir sind uns einig, dass Albanien nicht das Gelbe vom Ei für die
Seglerei ist. Jedenfalls erlaubt er uns dann auch noch ohne Abmelden nach Oricum
zu fahren und dieses auch dann zu verlassen. Gute Nacht, wir sind todmüde.
16.
Tag. Donnerstag
23. August 2007 Hafentag Kein
guter Tag, Günther hat Fieber und Durchfall, Erhard hat einen Gichtanfall am li.
Großzeh, Heinz ist der Beste. Günther nimmt Ceclor , Erhard Voltaren, Beide
liegen den ganzen Vormittag, auch Schlaf haben wir einzubringen. Wenigstens
gibt es Süßwasser und eine Dusche in der Marina. So regenerieren wir uns allmählich, füllen unsere Vorräte auf, die Preise sind extrem niedrig.
17. Tag
Freitag, 24. August 2007
Oricum nach Insel Euricoussa
( nördl. ionische Insel ) UM
1030 h laufen wir aus der Marina und werden schon nach kurzer Zeit von der Küstenwache
gestoppt. Man weist uns freundlich darauf hin, dass wir uns in einem militärischen
Übungsgebiet befinden und 2 SM Abstand zur Küster halten sollen. Generell ist
der Kanal 12 zu verwenden und nach dem wir unsere Schiffsdaten bekannt gegeben
haben, können wir weiter fahren. Es ist dennoch immer etwas aufregend, wenn
dich eine solche Küstenwachen anruft.
Nachdem
wir die Bucht von Valona verlassen
haben, richten wir unseren Bug gegen SE und haben einen gewaltigen Wind aus NW,
sodass wir die ganze Fahrt mit 2. und 3. Reff im Genua auf VWK bis zur Insel
Ericoussa segeln können. Dabei zeigt sich streckenweise der Autopilot überfordert,
denn bei 2 - 3 m Wellen und Wind bis 24 kn. braucht es einen Steuermann. Erhard
und ich wechseln uns im 1/2 h Rhythmus ab und sind überrascht, wie schnell die Zeit vergeht. Heinz der gute Geist des Bootes
versorgt uns mit Speis und Trank. Ein wirklich toller Segeltag, der uns
allerhand abverlangt.
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