Teil 1

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 Reisebericht

Törn nach Griechenland vom  06. 08. 2007  bis  03. 10. 2007  

 

1. Reiseabschnitt  vom  06. August  bis  24. August 2007

Kroatien - Montenegro - Albanien

SY Felizitas II  

Gibsea 334  LÜA 9,75 m

Motor:  Yanmar 24 PS

Heimathafen Vrsar

 

Montag  06. 08. 2007 

Günther  kam am Monat nach Vrsar. Einräumen des Schiffes, alles startbereit gemacht. Wetter heiß, viel Schweiß, Das Schiff glänzt vor Sauberkeit. Nachmittag baden, mit Damir abgerechnet.  

 

 

Hafentag,  Dienstag   07. 08. 2007 

Erhard und Heinz treffen gegen Abend mit dem Renault voll beladen ein. Lebensmittel im Wert von € 250. Allerlei Schmankerl, vor allem Brot in reichem Maß. Kann im Rohr gebacken werden. Noch am gleichen Tag wird alles gebunkert und vom Heinz an Ort und Stelle wie gewohnt verstaut. Abends nach der Arbeit bei Manuel gespeist.   

     

 

1. Tag.   Mittwoch   08. 08. 2007     Vrsar -- Pula Hafen  Ankern  

Vormittags bringen wir den Heckanker an besserer Stelle an. Überprüfen alles an Bord und laufen ca 1600 h aus dem Hafen von Vrsar aus. Nachdenklich, was uns alles erwarten wird. Aber glücklich, dass es endlich soweit ist. Das Wetter bedeckt, eher kühl. Wind aus SE, alles gegen an, die Maschine leistet beste Arbeit. Überprüfung der Stopfbuchse, etwas zu warm. 17 h Lf Puccini voraus,  im Kanal von Brioni, mit Groß und Genua bb  schießen wir in einer Bö in den Wind. Ausgerechnet als Günther eine neue Form der Notdurft verrichtet. ( Plastikflasche ) Offenbar haben wir Neptun nicht das richtige Opfer gebracht. Froh und etwas erschöpft laufen wir im Hafenbecken von Pula ein und gehen hier vor Anker. Überraschenderweise ist auch hier ein Obulus zu entrichten von 20 Kuna. Hier versuchen wir auch erstmals den Heckanker, es zeigt sich, dass er mit kurzer Leine ( 20 m ) keinerlei Halt bietet. Werden also in Zukunft zusätzlich 30 m Leine anschäckeln. Die Nacht ruhig, Anker hält.  

   

 

2. Tag,   Donnerstag   09. 08. 2007   Pula ---- Hafentag  

Infolge Schlechtwetter und Gegenwind mit Böen bis 35 kn bleiben wir im Hafen und überstellen in die Marina. Bummel in die Stadt, Günther erwirbt eine Goldkette für sein Seemannskreuz aus St. Franzisko. Crocks ( Schuhe ) für die Mannschaft werden besorgt, Günther erleidet erstmals Montezumas Rache. Dabei erweist sich, dass der Bilgenfilter verstopft ist ( Frauenhaare ) Nur mit Heinzens Hilfe gelingt die Neumontage, Günther hat kapituliert. Alles funktioniert am Abend, bestens versorgt mit einem Abendessen, fallen wir spät in die Kojen.

 

    

 

3. Tag    Freitag  10. 08. 2007    Pula ---- Mali Losinje  Anker  Meilen bisher :  60,8 SM  

Überqueren den Kvarner mit Segel, wobei Sturm und Regen uns begleitet, meist mit 3. Reff gesegelt. Wellen bis 2 m Höhe. Der Kvarner wird seinem Ruf wieder einmal gerecht. Um 17 h laufen wir ins Becken von Mali Losinje ein und suchen zuerst einen Liegeplatz am Pier, aber vergeblich. Ankern schließlich, dabei hält der Anker nicht, legen uns zusätzlich an eine Fischerboje, ruhiger Abend an Bord. Nächtliche Bummler stören den Schlaf, Erhard hört nichts. Er schläft wie ein Murmeltier. Meilen bisher :  60,8 sm

   

 

4. Tag    Samstag    11. 08. 2007    Mali Losinje ---  Dugi Otok  ( Bribinje )  an der Boje  

Anker hoch um 9 Uhr, Kurs 142 Grad, über Ilovik, Molat nach Dugi Otok. Herrlicher raumer Wind, Halbwind, teils Motor, Wetter herrlich, legen Windjacken und Pullover ab, endlich Sonne und Wärme. Herrliche Fahrt entlang der Inselwelt, sodass man ins Träumen kommt, mittags belegte Brote, später Kaffee und alle sind wohlauf. Gegen 18 h kommt Brbinje in Sicht, legen an einer Boje an, etwas schwieriges Manöver durch stärkeren Wind, um 1845 h hängen wir an der Boje und kaum sind wir fertig kommt der Hafenkapitän zum Inkasso, 100.- Kuna die Gebühr für 10 m. Ruhige Bucht, ca 30 Bojen, keine Anlegemöglichkeit an Land. Abends Krautfleckerl, lecker, Seemannslieder, Plaudern bis 22 h. Morgen Wecken um 0600h. 2 h dauert es bis wir fertig sind zum Ablegen. Stopfbuchse inzwischen von Erhard bestens eingestellt, alles funktioniert. Toi, Toi, Toi !!!  Das Wetter etwas unbeständig, abends kühl. Etmal : 42 sm

   

    

 

5. Tag    Sonntag,   12. August 2007         Brbinje ( Dugi Ototk )  nach  Kaprinje ( Insel gegenüber Sibenik )  39,1 SM 

Wie üblich steht Heinz als Erster auf und bringt die Mannschaft in Schwung. Morgenschwumm, Bettenmachen, Frühstück und wirklich brauchen wir 2 Stunden, bis wir auslaufbereit sind. 8 h also Anker hoch, die Nacht war ruhig und Kurs 140 Grad  Richtung Kaprije. Nach kurzer Zeit kommt ein SW auf, sodass wir den Blister setzten und in einem Zug fast bis ans Ziel segeln können.  Mittags ein gebratener HALAUMI Käse, mit griechischem Salat, schmeckt bestens, und weiter mit Halbwind bis nach Kaprije, eine Insel in Höhe Sibenik.  Einlaufen und Suchen eines Ankerplatzes im Hafenbecken. Der Ort ist gerade Austragungsort für Wettkämpfe und wir hören die Musik bis Mitternacht bei einem Gläschen Wein. Das Wasser rein und 22 Grad. Der Marinero bietet uns seine Tel. Nr. an, er würde uns an Land fahren. ( 00386/51/377264  ) Abends Vollkornnockerl mit Salat. Wir sind sehr froh über die Tomaten und Paprika, die uns Vlado mitgegeben hat.

    

    

 

6. Tag    Montag,  13. August 2007       Kaprije  nach  Uv. Viniscije ( Festland, Nähe Trogir ) 32 SM

Offenbar wirklich ein  "13". Günther schaltet nach dem Frühstück auf die 2. Batterie um, plötzlich ist alle Spannung und die Instrumentenanzeige ohne Strom. Tel. zu Erwin. Wahrscheinlich der Schalter der Reservebatterie kaputt, ev. überbrücken meint er. Jedenfalls haben wir ein wenig Bauchweh, allerdings mit der Hauptbatterie funktioniert alles bestens. Also lassen wir uns den Tag nicht vermiesen, nehmen Morgenbad und ein kräftiges Frühstück und lichten um 0900 h den Anker. Wir verwenden die Ankerkralle, funktioniert bestens. Es steht uns ein langer Schlag bevor, Wind leider zZ keiner, also motoren wir, die Batterien sind knallvoll. Kurs SE, anfangs Blisterkurs, später Wind schwach, sodass wir motoren, entschließen uns, das Ziel zu ändern und laufen schon um 16 h in der bereits bekannten Uv. Visnicije ein. Hier legen wir über Bug am Marinasteg an. Wasser und Strom wird gebunkert. Später ein Dorfbummel, der Ort noch wie zu Kriegszeiten, finden einen privaten Weinbauern, dem wir 10 Liter a 25 Kuna  Rose abkaufen. Er schmeckt sogar Günther. 11,5 % , Tischwein. Abends noch geplaudert an Bord, Erdäpfel mit Butter und Salz, schmeckt mit thailändischem Salat sehr delikat. Die Pfeife wird kalt, 23 h zu Bett. 

    

    

 

7. Tag     Dienstag,    14. August 2007      SM

Lassen die Mooring um 1010 h fallen und motoren aus der Bucht.  Die Wassertanks sind aufgefüllt, die Wasserpumpe und der Wasserkanister bewähren sich gut, Flaschenwasser wird weitgehend als eiserne Reserve gehalten. Generalkurs SE, sodass wir zuerst Genua, dann Blister, später den Spinnaker setzten. Besser zu setzten versuchen, denn  nach entsprechender Vorbereitung aller Fallen und Schoten verwickelt sich am Top die Leine des Bergeschlauches und wir bringen den Schlauch nicht mehr herunter. Unter Einsatz aller Kräfte gelingt es schließlich, den Spi zu bergen und wir stopfen ihn in die Bugkajüte, wo er bis zum Abend gut liegt. Mit schönem  raumen Wind geht es dann  Richtung Korzula, wo wir nach längerem Suchen vor Anker gehen, dieser hält mit einem Ruck, wir glauben schon an einem Kabel zu hängen. Richtig müde und gestresst freuen wir uns auf des Bohnengulasch, das Heinz in gewohnt Perfektion innerhalb kürzester Zeit auf den Tisch bringt. Der Hafen ist relativ ruhig, viele Fischer laufen aus, Vela Luka ist ein sehr lebendiger Schiffsbauort, Rettungsboote für die ganze Welt werden hier hergestellt. Vor dem Schlafengehen klaren wir den Spinnaker auf und hoffen morgen beim Setzten mehr Erfolg zu haben als heute............

 

8. Tag    Mittwoch,   15. August 2007,     Vela Luka  nach  Polace ( Miljet ) 42 SM

Nach ruhiger Nacht ( überhaupt schlafen wir alle an Bord bestens ) und einem guten Frühstück, laufen wir um 0930 h aus und müssen wieder den vielen Fischern die zurückkommen ausweichen. Nachdem wir die Ausfahrt ins offene Meer erreicht haben, gehen wir auf Vorwindkurs und werden diesen bis zur Insel Miljet beibehalten. Mit ausgebaumtem Genua und durchwegs 12-14 kn Wind aus NNW ( Maestral ) segeln wir mit Autopilot bis ans Ziel, die Uv. Polace, an der Westspitze von Mljet. 

    

Die wiederholten Versuche, den Windpiloten einzustellen misslingt uns, da einfach auf VW Kurs zu wenig Wind auf die Fahne kommt. Die Solarpaneele versorgen die Elektronik mit ausreichend Strom, sogar den  Kühlschrank schalten wir immer wieder ein. Um 19 h legen wir an einer Boje in der Bucht Polace an. Diese kennen wir schon von früheren Besuchen, mit den alten römischen Ruinen. Baden, speisen, plaudern und allen Göttern dankend für diesen herrlichen Segeltag beschließen wir einen Rasttag in dieser Bucht einzulegen.

    

 

9. Tag    Donnerstag,   16. August 2007    Ruhetag in der Uvula Polace. ( Mljet )

Ausgeruht und schönstes Wetter. Was gibt es schöneres auf dieser Welt, wir sind alle sehr dankbar, dass wir das erleben dürfen. Baden, Lesen und am Abend  müssen wir essen gehen, da die Boje zu dem GH Ancora gehört. Also legen wir uns an die Mooring, vorher haben wir noch das Schlaucherl und den Außenborder ausprobiert. Erhard kann´s gar nicht glauben, dass der Murli beim ersten Mal Ziehen anspringt.

    

Abendessen, Erhard und Heinz bestellen Rumpsteak, ich einen Spieß. Die Steaks derart zäh und ungenießbar, sodass Heinz sie zurückgehen lässt. Wechseln ebenfalls auf Spieß, der akzeptabel schmeckt. Ohne dass wir uns also die wertvollen Kronen und Implantate ausgebissen haben, beenden wir dieses "lukullische Mal" und sind vom Gasthausbesuch wieder geheilt, ganz zu schweigen, dass wir 71.- € leichter geworden sind, bei einer ohnehin nicht übertrieben gefüllten Crewkasse. Mit Zirbengeist an Bord kommen wir über die Runde. Nachts hat Günther erstmals wieder Sodbrennen, etwas was er bereits vergessen hatte bei Heinzens Kochkünsten.

   

   

                              Heute war auch Waschtag an Bord.

 

10. Tag    Freitag,  17. August 2007    Uv. Polace  nach Cavtat  ( Festland ) 41 SM

Nach ruhiger Nacht und ausgiebigem Frühstück, heißt es Leinen los und es geht wieder Kurs SE. Ab 0800 h weht uns der Wind auf die Nase und es wird ein langer Motorschlag, insgesamt 8 h .

    

An Dubrovnik vorbei gehen wir kurz vor dem Ausklarierungshafen Cavtat  bei einer Felseninsel vor Anker und lassen uns ins herrlich blaue Meer, das hier bereits 24,5 Grad aufweist. Anschließend, 18 h navigieren wir in den Hafen, der voll von Liners ist, die natürlich am Pier Vorrang haben. Wir werden vom Marinero aufgefordert zu ankern und bezahlen 140 Kuna. Heinz klappert schon in der Küche, es riecht sehr verführerisch, es wird Zwetschkenknödel geben. Wir verdrücken je 4 Stück. Anschließend geht’s mit dem Dingi ans Ufer, wo z.Z. ein Wasserballmatch statt findet. Die Burschen sind beneidenswert flink im Wasser, es ist eine Freude zuzuschauen. Nach einem Sundowner geht es in die Kojen, wir kommen mit unserem Gummihund trocken an Bord. 

   

   

 

11. Tag      Samstag,   18. 08. 2007    Cavtat  nach Zelenika  ( Bucht von Kotor, Montenegro )  22,8 SM

Ausklarieren ist nicht einfach, vor allem wenn Polizei und Hafenkapitän im Cafe sitzen. Es gelingt mir Beide zu erreichen und wir werden freundlich verabschiedet. Inzwischen haben wir Wasser gebunkert, Tank war faktisch leer und Heinz besorgt einige Einkäufe. Etwas schwieriges Ablegemanöver am Zollpier  und hinaus aufs freie Meer, es ist bereits 1010 h. Wir werden unseren Fahrplan ändern müssen und in Zelenika ( Bucht von Kotor ) einklarieren. Hier werden wir uns erst entscheiden, wohin wir unser Schiff vor Anker legen. Wieder einmal ist der Wind aus SE und somit gegen an, sodass wir motoren müssen.  Um  ca 14 h erreichen wir die alten österreichschen Festungsanlagen, die wir ganz nahe passieren ( viele Fotos ) und richten Kurs auf  Zelenika, ein ganzjähriger Einklarierungshafen in Montenegro (MNE) Hier ist die Zeit stehen geblieben, die Polizei sehr freundlich, das Büro des Hafenkapitäns mit  modernster EDV ausgestattet, meine Crewliste wir anstandslos akzeptiert. Aber die Einrichtung und das Gebäude aus der Kommunistenzeit.  Das Transitlog kostet 80.- €, bei der Zollbehörde sind 10.- € zu berappen. Dann ist der Formularkram erledigt und wir entscheiden uns nach Herzig Novi zu steuern. Dort legen wir um 1615 h längsseits an einem gut ausgestatteten Pier an ( Wasser und Strom ) Nach einer Badepause am nahen Badestrand ( unsere CROCS erregen überall Aufsehen ) wird zu Abend gespeist und dann ein Stadtbummel unternommen. Also wir waren begeistert von diesem alten Städtchen, das in mehreren Etagen angelegt ist, wobei eine schöner wie die Andere ist. Die Preise unglaublich billig, 1/4 Wein 60 Cent, ein Espresso  50 Cent, Bier 1,40 € ecc. Entlang der Küste kehren wir auf einer Promenade zurück. Also die Frauen sind elegant gekleidet, von besonders schlankem Wuchs, viele blond  und  reizvoll zu betrachten, was wir ausgiebig tun. Gegen Mitternacht zurück aufs Boot und in die Kojen. Herzog Novi sieht uns bestimmt wieder.

   

    

    

 

12. Tag     Sonntag,        Herzig Novi  nach  BAR  ( MNE )  32, 4 SM

Vorweg, das Wetter sendet Radio BAR um  0850 h alle 2 h UTC  auf CH 24  VHF

Erst um 1000 h kommt die Mannschaft zum Ablegen, vorher ein Morgenbad, wieder erregt unser Schuhwerk größtes Aufsehen und nach einer eiskalten Dusche unter der Burg von Herzig Novi legen wir ab. Tax  betrug 32.- €, wir hatten Strom und reichlich Wasser. Wir verlassen fast ein wenig wehmütig diese nette Stadt, die einen unglaublich pulsierenden Tourismus aufweist. Die Westeuropäer sind hier allerdings in der Minderheit, Deutsch wird nur vereinzelt verstanden, fast alle können ein paar Brocken Englisch. Wieder  ist der Wind gegenan, ein Versuch den Spinnaker zu setzten scheitert neuerdings, da er am Top total verdreht ist, allerdings war die Vorbereitung und das Aufziehen heute problemlos. Großes Lob der Mannschaft !!! Wir bergen und wollen ihn in Orikum endgültig ausdrehen. Badepause in der Bucht des berühmten Ortes St. Stefan, wo Claudia Schiffer, Stallone, Sophia Loren und eben wir urlauben. Bucht unruhig, Wasser klar, viele Wasserjets.

     

Mittagessen Gnocchi in Olio und Knoblauch, sehr gut und weiter mit Wind gegenan nach Bar, alles mit Maschine. 19 h legen wir längsseits am Pier des staatlichen Yachtclubs YUG an. Keine Tax, Wasser und Strom frei. Der Pier bewacht, Toiletten Substandard.

          

Abends Bummel zu unserer bekannten Sängerin vom Vorjahr,  alle sind wir enttäuscht,  Sängerin und Musik sagen uns diesmal nicht zu, und wir wandern zurück zum Boot, auch heute ist es 2400 h geworden. Morgen müssen wir um 0600 h auf, ein langer Schlag wartet auf uns.

 

13. Tag     Montag,   20. August 2007,      Bar nach Durres ( Albanien )

0600 h Wecken, Frühstück und in Erwartung einer langen Ausklarierungsprozedur gehe ich um 0700 h zu Hafenpolizei. Mein Erstaunen war groß, als nach 5 min., die Angelegenheit erledigt war. Ein Besuch beim Hafenkapitän sei nicht notwendig, wir können auslaufen.

        

 

Gesagt, getan und nach Erledigung der Wäsche ( Heinz ist Meister in der Bedienung der Bordwaschmaschine, einfacher Plastikkübel, der im Wellengang selbständig wäscht ) Leinen los und Kurs nach Albanien. 0815 h Auslaufen aus Bar und bei Bft 3 - 4  Halbwindkurs nach Albanien, wo wir die Grenze um 1320 h überschreiten und die albanische Flagge hissen. Im offiziell ausgewiesenen Einlaufkorridor nähern wir uns dem größten Hafen Albaniens, den wir ja schon vom letzten Jahr her kennen. Über CH 15 meldet sich der Hafenkapitän und weist uns einen Liegeplatz längs eines alten  Zweimasters mit Namen Mediterranae zu. Wir sollen hier festmachen und dabei machen wir einen Fehler bei der Vorleine, der sich später nachts rächen wird. Die Leine ist zu dicht geholt und beim Einlaufen eines Dickschiffes geraten wir derart ins Schwanken, so dass sich die Klüse verbiegt. Die Papiere werden am Hafenpier übergeben, 46.- € bezahlt, alles sehr formlos und freundlich.

   

   

Ansonsten ist alles beim Alten, massenhaft Güterverladung.  2 kleine Buben zeigen sich am Nachbarschiff, ich komme noch später darauf zurück.  Nachts legt sich noch ein Italiener "Ozeanis 46 " längsseits, die Nacht ist unruhig.

 

14. Tag,     Dienstag,   21. August 2007    Hafentag Durres 

Pünktlich um 0800 h beim Hafenkapitän, dieser rät vom Auslaufen ab, da mit Sea 5 gerechnet wird. Also bleiben wir hier und werden einen Ausflug nach Tirana machen. Vormittags schwimmen, wobei das Wasser in Hafennähe derart grauslich ist, dass an ein Schwimmen nicht zudenken ist. Überhaupt muss man sagen, was die Sauberkeit betrifft, ist Albanien zweifelsohne Schlusslicht aller bisher besuchten Mittelmeer Staaten. Erst nach längerem Fußmarsch erreichen wir ein Strandgebiet, wo Günther ins Wasser geht, Erhard und Heinz ziehen das Braten im Sand umgeben von Zigarettenstummeln vor. Nach einem kühlen Bierchen zurück aufs Schiff, Mittagessen und anschließend Siesta. Um 16 h kommt das Taxi und bringt uns nach Tirana. Kosten von 60.- € werden vereinbart.

   

   

   

   

   

Tiranas Zentrum besteht  aus  Verwaltungsgebäuden, einem moderneren Museum, einer alten Moschee und dem Denkmal Skanderbergs. Von hier führt ein Boulevard zur Universität, links und rechts finden sich moderne Bankgebäude, American Bank, Raika Bank, ein Begrüßungstransparent für Präsident Bush, was Erhard ziemlich wundert. Der Präsidentenpalast ist hinter einer Hecke versteckt und schwer bewacht. Anschließend ein Cafebesuch, die Waren ausgezeichnet, Illy Cafe.  Nach Rückkehr gehen wir zum Strand, Grillfleisch, etc. Günther muss sich vorzeitig verabschieden, er spürt das berühmte Rühren im Bauch, das ihn fast jedes Mal erwischt, wenn wir im Gasthaus essen. Ruhige Nacht.

 

15. Tag     Mittwoch,   22. August 2007     Durres   nach Vores - Oricum   62 SM

Wir wollen unbedingt weiter, Durres hält uns nicht länger und so legen wir 0830 h ab. Kurz nach dem Auslaufen bemerkt Heinz das Fehlen von 300.- €  in der Crewkasse und von 1000.- € aus seiner Geldtasche. Der Schreck ist groß und es beginnt das große Suchen. Leider ist die Suche erfolglos und wir rekapitulieren, ob jemand ins Boot kommen konnte. Letztlich bleibt nur die Möglichkeit übrig, dass Kinder durch die kleine Luke, die offen geblieben ist am Vorschiff, eingestiegen sind und das Geld entwendet haben.  Dass sonst gar nichts gestohlen wurde überrascht uns eigentlich, als kleiner Funken Hoffnung bleibt, dass das Geld doch noch irgendwo auftaucht. Heinz schließt das allerdings aus, da er beim Geld ganz genau ist, er war ja schließlich lange genug Geschäftsmann. Die Stimmung ist natürlich etwas eingetrübt und als nun auch der Wind noch nach SE dreht, wird sie nicht gerade besser. Wir müssen also die ganze felsige Küste Albaniens gegenan stampfen und das bei 24 kn Wind und Sea 4/5. Die Maschine läuft mit 2300 Touren und wir machen nur 2,5 SM  SOG. Gegen 1900 h erreichen wir die Einfahrt in die Bucht von Valona und können zusätzlich Segel setzten, fahren hart am Wind mit Motor mit fast 6 kn in die zunehmende Dunkelheit. Radar einschalten und guter Ausguck sind erforderlich. Tatsächlich kommt es zu einer Fastkollision mit einem Personenschiff, das Günther aus welchem Grund auch immer am Schirm nicht rechtzeitig erkannt hat. Geschafft legen wir um 22 h  nach 13 1/2 h Seefahrt an einem Schrotthaufen von Fischerboot über Anweisung des Hafenkapitäns an. CH 12 ist der Anrufkanal.

   

Trotzt müder Knochen entwickelt sich ein netter Bordabend, als der Hafenkapitän an Bord kommt, um die Formalitäten zu erledigen. Nach einigen Bieren und einer Zigarre erfahren wir viel über die Häfen Imara und Sarand, über seine Familie etc und seinen Namen -- Gernci .! Der  Hafen jedenfalls starrt vor Schmutz, Anlegen ist bei den hohen Piers eine Zumutung und wir sind uns einig, dass Albanien nicht das Gelbe vom Ei für die Seglerei ist. Jedenfalls erlaubt er uns dann auch noch ohne Abmelden nach Oricum zu fahren und dieses auch dann zu verlassen. Gute Nacht, wir sind todmüde.

     

 

16. Tag.    Donnerstag   23. August 2007   Hafentag Marina Oricum 

Kein guter Tag, Günther hat Fieber und Durchfall, Erhard hat einen Gichtanfall am li. Großzeh, Heinz ist der Beste. Günther nimmt Ceclor , Erhard Voltaren, Beide liegen den ganzen Vormittag, auch Schlaf haben wir einzubringen. Wenigstens gibt es Süßwasser und eine Dusche in der Marina. So regenerieren wir uns allmählich, füllen unsere Vorräte auf, die Preise sind extrem niedrig. Die Marina ist unverändert beim Verfallen, es liegen gerade mal 5 Segler hier, 1 Deutscher, 2 Italiener, 1 Schwede und wir Österreicher. Überhaupt muss man fest stellen, dass die Österreichische Nationale kaum zu sehen ist in diesen Breiten. Gegen Abend  geht es uns allen etwas besser, das Schiff wird gründlich gewaschen, Wasser gebunkert, und der Kurs für morgen festgelegt. Ziel war Himara  oder Sarand. ( Albanien )

    

 

17. Tag     Freitag,    24. August 2007     Oricum   nach   Insel Euricoussa  ( nördl. ionische Insel )

UM 1030 h laufen wir aus der Marina und werden schon nach kurzer Zeit von der Küstenwache gestoppt. Man weist uns freundlich darauf hin, dass wir uns in einem militärischen Übungsgebiet befinden und 2 SM Abstand zur Küster halten sollen. Generell ist der Kanal 12 zu verwenden und nach dem wir unsere Schiffsdaten bekannt gegeben haben, können wir weiter fahren. Es ist dennoch immer etwas aufregend, wenn dich eine solche Küstenwachen  anruft.

Nachdem wir die Bucht von Valona verlassen haben, richten wir unseren Bug gegen SE und haben einen gewaltigen Wind aus NW, sodass wir die ganze Fahrt mit 2. und 3. Reff im Genua auf VWK bis zur Insel Ericoussa segeln können. Dabei zeigt sich streckenweise der Autopilot überfordert, denn bei  2 - 3 m Wellen und Wind bis 24 kn. braucht es einen Steuermann. Erhard und ich wechseln uns im 1/2 h  Rhythmus ab und sind überrascht, wie schnell die Zeit vergeht. Heinz der gute Geist des Bootes versorgt uns mit Speis und Trank. Ein wirklich toller Segeltag, der uns allerhand abverlangt. Ein Anruf bei Gertraud mit Blick ins Internet bei Poseidon bestätigt die Situation vor Ort. Windstärke 7 Bf.!!!! Um 1745 h kommt von Erhard die Meldung, LAND IN SICHT.! Es zeigt sich an der Luvseite eine massive Brandung, sicher 5 - 7 m hoch und wir sind richtig froh in der Leeseite eine Bucht anlaufen zu können, in der schon 7 Segler vor Anker liegen. Ein ungewöhnliches Bild, da wir in Albanien immer alleine am Weg waren. Um 1945 h fällt der Anker in der Südbucht von Ericoussa und hält sofort ausgezeichnet. Heinz kocht mir eine Haferschleimsuppe, da mein Eingeweide nicht in Ordnung ist, auch Erhard verschmäht alle Gustostückerln, auch ihm hat das albanische Wasser nicht gut getan. In Zukunft wird nur mehr Wasser aus Flaschen getrunken. Ein Befehl des Captains.

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